Typische Fehler bei deiner Skull-Rudertechnik
Rudern ist schwieriger als man denkt. Hier findest du typische Fehler, die viele beim Ruderschlag machen. Aber auch Tipps was du dagegen tun kannst.
Eine schöne Sammlung von Fehlern hat auch der Landesruderverband NRW hier bereitgestellt.
Höhe im Endzug stimmt nicht.
Du ziehst im Endzug die Skulls zu tief, also nicht auf die Höhe des unteren Rippenbogens.
Was kann ich dagegen machen?
- Überprüfe die Einstellung des Boots, ist die Dollenhöhe so eingestellt, dass in der Rückenlage die Skulls auf der Höhe des unteren Rippenbogens schwimmen, wenn du die Hände von Skulls löst. Weiterhin sollte in der Endzugposition genügend Platz sein, d.h. du musst das Stemmbrett so einstellen, dass in der Endzugposition die Hände 2 Fäuste Abstand zueinander haben.
- Achte beim Training auf deine Skulls. Sind die Skulls im Endzug schon vor dem Drücken/Drehen aus dem Wasser, dann ziehst du zu tief.
- Achte auch den aufrechten Oberkörper in 11 Uhr Position im Endzug und dass dein Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule geradeaus schaut. Somit hast du genügend Platz zum Ausheben.
- Klebe auf dein T-Shirt auf Höhe des unteren Rippenbogens jeweils rechts und links ein Stück Klebeband. Das soll dir helfen die richtige Höhe zu treffen.
Boot fällt im Endzug nach Backbord.
Deine Hände sind im Endzug ungleichmäßig hoch. Oft ist die Backbord-Hand zu tief oder du strickst, d.h. du ziehst deine linke Hand weiter zum Körper als die rechte. Nach dem Ausheben muss dann die linke Hand die rechte überholen, dabei ist dann die rechte Hand i.d.R. zu tief.
Was kann ich dagegen machen?
- Überprüfe die Einstellung des Boots, ist die Überhöhung der Dollen so eingestellt, dass die Steuerbord-Dolle 1 – 1,5 cm höher ist als die Backbord-Dolle.
- Achte beim Training darauf, dass sich in der Mittelstellung beim Durchzug deine Hände berühren (Handballen der linken Hand an Fingerknöchel der rechten Hand) und du diese Höhe bis zum Endzug beibehältst.
- Achte auch den aufrechten Oberkörper in 11 Uhr Position im Endzug und dass dein Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule geradeaus schaut. Somit hast du genügend Platz zum Ausheben.
- Achte darauf, dass im Endzug die rechte Hand bis knapp vor den Körper gezogen wird, während die Linke Hand etwas mehr vom Körper wegbleibt.
- Achte darauf, dass nach dem Ausheben weiterhin die linke Hand vor der rechten ist und auf dem Weg zur Mittelposition die Hände berühren.
Im Endzug werden die Schultern hochgezogen, der Kopf schaut nach unten und/oder der Rücken wird eingerollt.
Oft fehlt im Endzug die Körperspannung und auch die Lockerheit in den Schultern.
Was kann ich dagegen machen?
- Überprüfe die Einstellung des Boots, insbesondere die Höhe der Dollen und die Stemmbrettposition (s.o.).
- Achte auch den aufrechten Oberkörper in 11 Uhr Position im Endzug und dass dein Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule geradeaus schaut.
- Mache zusätzlich zum Rudertraining Yoga und/oder Training zur Stärkung deiner Körpermitte. Auch ausserhalb der Rudersommersaison.
- Versuche in der Endzugsposition Körperspannung über die Füße und den unteren Rücken aufzubauen. (Gefühl: Füße anziehen)
- Achte im Endzug auf deine Ellenbogen. Sie sind in der Endzugposition seitlich weg vom Körper, die Schulter bleiben dabei locker hinten und unten. Die Unterarme bilden mit den Händen eine Linie (keine abgeknickten Handgelenke)
Die Skulls werden nicht richtig ausgehoben.
Typische Fehler sind, dass das Drehen der Skulls zu früh erfolgt. Weiterhin werden die Skulls nicht genügend hoch ausgehoben.
Was kann ich dagegen machen?
- Überprüfe die Einstellung des Boots, insbesondere die Höhe der Dollen und die Stemmbrettposition (s.o.).
- Achte auch den aufrechten Oberkörper in 11 Uhr Position im Endzug und dass dein Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule geradeaus schaut. Somit hast du genügend Platz zum Ausheben.
- Achte auf die Körperspannung, die von den Füßen über den unteren Rücken erzeugt wird.
- Achte darauf, dass im Endzug die Hände nicht ganz bis zum Körper herangezogen werden. Bei der rechten Hand bleiben noch 1-2 cm Platz, bei der linken Hand entsprechend etwas mehr (linke Hand vor rechter Hand). Somit hast du genügend Platz zum Ausheben.
- Beim Ausheben selbst gib zunächst einen Impuls aus den Unterarmen nach unten (Schulter bleiben locker unten, Ellbogen außen weg vom Körper). Erst danach drehe die Skulls ab. Nach dem Abdrehen sollten die Skulls eine Blatthöhe (+x je nach Wellengang) aus dem Wasser sein. Das Ganze ist ein fließende Bewegung.
- Führe die Übung „Pause nach dem Ausheben“ aus. Achte in der Pause auf Körperspannung und dass die Skulls genügend aus dem Wasser sind.
- Fahre „stehendes Blatt“ um das Ausheben selbst zu üben.
Du rollst zu früh an.
Nach dem Ausheben beginnst du schon mit Vorrollen, obwohl die Arme noch nicht gestreckt sind und der Oberkörper sich noch nicht in 1 Uhr Position befindet.
Was kann ich dagegen machen?
- Achte auch den aufrechten Oberkörper in 11 Uhr Position im Endzug und dass dein Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule geradeaus schaut.
- Achte auf die Körperspannung, die von den Füßen über den unteren Rücken erzeugt wird.
- Nach dem Ausheben gehen zuerst die Hände weg vom Körper und dann folgt etwas später das Pendeln des aufrechten Oberkörpers aus der 11 Uhr Position in die 1 Uhr Position. Die ausgestreckten Arme und die 1 Uhr Position werden dann über den Knien erreicht. Erst dann rollst du an, in dem du über Füße gefühlt das Boot zu dir heranziehst.
- Führe die Übung „Pause nach dem Ausheben“ aus. Starte nach der Pause zunächst mit dem Strecken der Armen und dann kurz danach das Pendeln des Oberkörpers und dann folgt das Anrollen.
- Führe die Übung „Pause über den Knien“ durch. Die Pause ist genau dann wenn die Arme gestreckt sind, der Oberkörper sich in 1 Uhr Position befindet und die Beine noch gestreckt sind. Erst nach der Pause beginnt das Anrollen.
Oberkörper pendelt zu früh nach dem Ausheben nach vorne.
Nach dem Ausheben holt der Oberkörper die Hände ein. Du verlierst dadurch die Stabilität im Boot
Was kann ich dagegen machen?
- Achte auch den aufrechten Oberkörper in 11 Uhr Position im Endzug und dass dein Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule geradeaus schaut.
- Achte auf die Körperspannung, die von den Füßen über den unteren Rücken erzeugt wird.
- Nach dem Ausheben gehen zuerst die Hände weg vom Körper und dann folgt etwas später das Pendeln des aufrechten Oberkörpers aus der 11 Uhr Position in die 1 Uhr Position. Die ausgestreckten Arme und die 1 Uhr Position werden dann über den Knien erreicht.
- Führe die Übung „Pause nach dem Ausheben“ aus. Starte nach der Pause zunächst mit dem Strecken der Armen und dann kurz danach das Pendeln des Oberkörpers
- Führe die Übung „Pause über den Knien“ durch. Die Pause ist genau dann wenn die Arme gestreckt sind, der Oberkörper sich in 1 Uhr Position befindet und die Beine noch gestreckt sind (Kurz vor dem dem Anrollen).