Handhabung eines Renneiners an Land
Vor allem für Ungeübte ist das Rudern mit dem Renneiner eine besondere Herausforderung. Das Boot verlangt gute Stabilität vom Ruderer und offenbart durch direktes und eindeutiges Feedback jeden Fehler. Aber auch an Land ist es nicht immer ganz einfach das Sologerät richtig zu bedienen. Hier findest du eine Anleitung, mit der du einen Renneiner auch alleine an Land schonend handhaben kannst.
Grundsätzliches
Diese Erklärungen zeigen eine Handhabungsalternative, die sich für einige über viele Jahre bewährt hat. Es gibt daneben noch weitere gute oder vielleicht sogar einfachere Handgriffe. Wenn dir etwas auffällt, bei dem noch weiter optimiert oder ergänzt werden kann, gib gerne eine Rückmeldung – konstruktives Feedback ist immer willkommen.
Grundsätzlich gilt, dass es immer besser ist, das Boot zu zweit aus dem Bootslager zu nehmen, zu tragen oder wieder zurückzulegen. Bitte also lieber um Hilfe und lege nur alleine Hand an, wenn keine andere Unterstützung möglich ist. Übe das ganze unbedingt mehrmals zu zweit oder zu dritt, bevor du ganz alleine loslegst.
Denke immer daran, …
… einen guten Stand und das Boot sicher im Griff zu haben. Das gilt umso mehr bei Wind.
… das Boot und die Umgebung immer im Blick zu haben. Achte vor allem auf die Bootsenden.
… keine hastigen Bewegungen zu machen.
… die hohen Rennböcke zum Ablegen des Bootes zu nutzen (und nicht die niedrigen, die wir leider bei den Aufnahmen verwenden mussten).
Am Bootslager und Bootsgestell
- Bestimme zuerst den ungefähren Schwerpunkt des Bootes. Das hilft beim Ansetzen der Hände, um das Boot möglichst in Balance aufzunehmen. Bei dem Boot hier im Bild ist der Schwerpunkt ca. 10cm hinter dem Ausleger.
- Sorge vorher dafür, dass deine Böcke richtig stehen und der Weg frei ist.
Anheben des Bootes aus dem Lager
- Eine Hand geht den Fixierpunkt des Auslegers. Die andere Hand greift auf der anderen Seite an die Bootswand. Blick zum Heck. Der Schwerpunkt liegt mittig zwischen den Griffpunkten.
- Hebe das Boot etwas an und prüfe, ob es richtig ausbalanciert ist. Korrigiere eventuell die Position deiner Hände um den Schwerpunkt herum.
- Achte auf die anderen Boote im Gestell/Lager und auf die Dollen deines und der anderen Boote.
- Hebe das Boot vorsichtig „Über Kopf“ aus dem Lager. Achte auf Wind.
- Wenn das Boot mit seinen Auslegern frei ist, kippe das Boot auf die Schulter.
- Eine Hand (rechts) greift den unteren Ausleger die andere (links) die gegenüberliegende Bootswand. So schulterst du das Boot im stabilen Griff und in Balance.
- Positioniere dich nun so an die Böcke, dass du das Boot dort ablegen kannst.
Ablegen des Bootes auf die Böcke
- Wenn das Boot stabil auf der Schulter liegt, greife mit der linken Hand von der Bootswand an den unteren Ausleger und lasse das Boot dann kontrolliert von der Schulter in die rechte Armbeuge herunter. Das Boot liegt nun mit dem Rumpf stabil im rechten Arm.
- Jetzt kannst du das Boot kontrolliert in die Böcke ablegen. Der genaue Ablauf ist auch noch in den folgenden Bildern und dem Video dargestellt.
Aufnehmen von den Böcken und Transport zur Pritsche
- Das Boot liegt aufrecht auf den Böcken. Blick zum Heck.
Greife mit einer Hand über zum Ausleger. Mit der anderen Hand greife die gegenüberliegende Bootswand. Hebe das Boot vorsichtig an und achte auf den Schwerpunkt. - Lege das Boot auf der Schulter ab. Greife mit der „Schulter-Hand“ runter an die Auslegerstrebe. Der Ausleger drückt gegen den Unterarm. So hast du auf der tragenden Seite noch zusätzliche Stabilität – wichtig bei Wind (wie im Video).
- Die andere Hand greift an die „obere“ Bootswand/Ausleger.
- Achte auf Wind und Hindernisse.
Boot ins Wasser ablegen
- Stelle dich mit dem Boot parallel zur Pritschenkante.
- An der Pritschenkante, wird das Boot wieder in die Armbeuge abgelassen:
- Obere Hand geht an den unteren Ausleger
- Gleichzeitig lege den Bootsrumpf in die Armbeuge des „Schulter-Arms“ ab
- Das Boot liegt nun stabil in der Armbeuge.
- Lege nun zuerst das Heck im Wasser ab. Anschließend den Rest vom Boot ins Wasser legen.
Einsteigen und Ablegen
- Achte vor dem Einsteigen darauf, dass die Dollen auch tatsächlich zugeschraubt sind!
- Das Einsteigen ins Boot und das Ablegen klappen am besten am nördl. Ende unserer Pritsche. Schiebe dazu das Boot mit dem Ausleger ganz an diese Kante der Pritsche. Dort ist ein Bügel auf Wasserhöhe angeschweißt. Du kannst beim Einsteigen den Bügel zusammen mit dem Ausleger in einer Hand greifen. So hast du Kontrolle über die Kippbewegungen des Bootes und mehr Stabilität während du einsteigst und dich abstößt.
- Foto/Video dazu wird nachgereicht
Aufnehmen des Bootes aus dem Wasser
- Hebe das Boot an der „fünften Strebe“ aus dem Wasser an. Lege es so zunächst kurz auf dem Oberschenkel ab. Wichtig – die Strebe direkt am Boot greifen!
- Greife nun mit der anderen Hand über zum Ausleger (auch direkt am Boot greifen). Jetzt kannst du mit der Hand an der „fünften Strebe“ zur Bootswand umgreifen (Richtung Schwerpunkt).
- Hebe das Boot aus dieser Halteposition auf die Schulter. Die untere Hand geht nun an die Auslegerstrebe unten, der Unterarm drückt gegen den Ausleger und gibt zusätzliche Stabilität. Die Hand oben greift den Ausleger.
Achte auf andere Personen und Hindernisse!
Zurücktragen des Bootes und Ablegen in die Böcke
- Eventuell musst du das Boot an den Böcken so drehen, dass es die gleiche Ausrichtung hat, wie die benachbarten Boote im Lager/auf dem Gestell. Bei dieser Drehung unbedingt alle Hindernisse berücksichtigen. Vorsichtig drehen!
- Lege das Boot nun wieder in deine Armbeuge und anschließend vorsichtig auf die Böcke ab. Wichtig: Im Video hatten wir nur die niedrigen Böcke. Benutze bitte nach Möglichkeit die hohen Klappböcke für die Rennboote.
Drehen des Bootes in den Böcken
- Greife mit einer Hand and die Bootswand. Die andere Hand greift unter den Bootsrumpf zur gegenüberliegenden Bootswand am Ausleger. Dabei kniest du dich in den Raum zwischen vorderer Strebe und Ausleger. Der Schwerpunkt liegt zwischen den beiden Griffpunkten.
- Das Boot kannst du nun von dir wegdrehen und ablegen. Achte auf die Balance des Bootes.
- Das Zurückdrehen des Bootes erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.