Anleitung Video-Aufnahme im Boot mit einer Go-Pro

Einleitung

Dies ist ein kurze Anleitung für das Erstellen von Videoaufnahmen während des Ruderns unter Verwendung einer Action-Kamera (einer GoPro Hero 9) mit Hilfe von etwas Zubehör wie einem Saugnapf und einer Stativstange.

Aufnahmeperspektiven

Mit der in diesem Dokument beschrieben Ausrüstung sind im wesentlichen zwei verschiedene Aufnahmeperspektiven möglich:

Die Rudernden frontal von vorne (bzw. von hinten, falls die Kamera auf der gegenüberliegenden Bootsseite befestigt wird).
Mit dieser Perspektive ist insbesondere die Person auf der Schlagposition sehr gut sichtbar, sowie – mit der entsprechenden Weitwinkeleinstellung an der Kamera – die Blattführung aller Rudernden.

Die Rudernden schräg von der Seite
Mit dieser Perspektive sieht man die Handführung mehrerer Rudernder und kann z.B. das Aushebeln beurteilen.

Der Aufbau auf diesem Bild war nur ein erster Versuch. Später hat sich gezeigt, dass es besser ist, den Saugnapf näher am Schlagmann zu positionieren (ca. 30-40 cm vor dessen Stemmbrett). Außerdem sollte die Kamera nicht vertikal wie auf dem Foto, sondern horizontal ausgerichtet sein.

Leider ist es mit dem in diesem Dokument beschriebenen Ansatz nicht möglich, das Ruderboot samt Rudernder in einer seitlichen Totale aufzunehmen.

Wozu das Ganze?

Zweifellos ist es mit etwas Aufwand verbunden, sich selbst im Ruderboot zu filmen. Wozu also das Ganze? Zunächst einmal wissen wir von Vereinsmitgliedern, die sich bereits gefilmt haben, dass es sehr hilfreich ist, sich selbst rudern zu sehen, um eigene Fehler zu erkennen, auch ohne dass man einen Trainer hinzuzieht. Hast Du einmal Videoaufnahmen von Dir gemacht, kannst Du sie natürlich auch anderen Vereinsmitgliedern oder einem der RGS-Trainer zeigen, um Feedback bzgl. Deiner Rudertechnik und wie Du sie verbessern kannst, zu bekommen.

Voraussetzungen

Neben der Ausrüstung für die Filmaufnahme (Kamera, Saugnapf, Stativstange, Befestigungsseil), benötigst Du entweder ein Smartphone oder einen Rechner (z.B. ein Laptop), um die Videos von der Kamera dorthin zu übertragen. Andernfalls können keine Aufnahmen mehr gemacht werden, sobald die Speicherkarte in der Kamera voll ist.

Was dieses Dokument nicht ist

Dieses Dokument ist keine erschöpfende Beschreibung des Funktionsumfangs der Kamera. Für diese Art von Detailinformationen konsultiere bitte das Benutzerhandbuch zur Kamera.

Vorbereitung (einmalig)

Möchtest Du ein Smartphone zum Speichern der Videos verwenden, so müssen zunächst einmalig die folgenden Schritte ausgeführt werden:

  1. Installiere die GoPro Quik App auf Deinem Smartphone. Die App ist in den einschlägigen App-Stores enthalten und kostet nichts.
  2. Starte die App und verbinde sie mit der Kamera. Die App führt Dich durch diesen Prozess. Die Option des Cloud-Speichers ist kostenpflichtig und sollte daher nicht aktiviert werden.

Ferner solltest Du Dich vor der ersten Verwendung der Kamera mit ihrer Handhabung vertraut machen. Dazu gehören insbesondere …

  1. Ein- und Ausschalten der Kamera
  2. Einstellen des Aufnahmewinkels (die Optionen sind: Normal, Weitwinkel, Superweitwinkel)
  3. Starten und Stoppen der Aufnahme
  4. Aufladen des Kamera-Akkus

Im folgenden Kapitel gehen wir darauf ein. Es schadet sicher nicht, zusätzlich einen Blick in das Benutzerhandbuch zu werfen.

Und natürlich solltest Du diese Dokumentation durchlesen. 😃

Allgemeiner Ablauf

Bevor die Ausrüstung genauer beschrieben wird, wird an dieser Stelle zunächst auf den groben Ablauf eingegangen.
Was ist also zu tun, wenn Du Dich während Deines Rudertrainings filmen möchtest?

Die folgende Schritte haben sich als praktikabel erwiesen:

  1. Hole die Videoausrüstung aus dem Schrank und kontrolliere, (a) dass der Kamera-Akku geladen ist und (b) dass die Speicherkarte genug freien Platz hat.
  2. Wenn das Boot vor der Bootshalle in den Böcken liegt, wird der Saugnapf auf dem Bootsrumpf platziert und fixiert. Es ist wichtig, dass er fest sitzt und sich nicht während des Trainings löst!
  3. Schon jetzt (bevor das Boot zum Wasser getragen wird) wird der Saugnapf an einem Seil (liegt der Ausrüstung bei) am Boot befestigt. Das ist wichtig, damit Du die Ausrüstung wieder ins Boot ziehen kannst, falls sich der Saugnapf während des Trainings vom Bootsrumpf löst, und die ganze Ausrüstung ins Wasser fällt.
  4. Nachdem das Boot am Steg zu Wasser gelassen wurde, wird die Stativstange mit dem Saugnapf und die Kamera mit der Stativstange verschraubt. Richte die Kamera aus, schalte sie ein und kontrolliere den Aufnahmewinkel (SWW – Superweitwinkel – bietet den größten Winkel).
  5. Absolviere Dein Training und nimm nach Wunsch Trainingssequenzen auf. Dies geht über die Sprachsteuerung der Kamera (“GoPro Aufnahme start” bzw. “GoPro Aufnahme stopp”).
  6. Nach dem Anlegen am Steg, baue die Ausrüstung vom Boot ab, übertrage die Videos auf Dein Smartphone (siehe unten) oder einen anderen Rechner und lade den Kamera-Akku wieder auf.

Ausrüstung

Im Folgenden wird die Videoausrüstung näher beschrieben und auf weitere wichtige Punkte eingegangen.

Kamera

Wir verwenden die GoPro Hero 9, welche durch eine Gummihülle gegen Stöße und andere Beschädigungen geschützt ist. Die Kamera wird über den seitlichen Knopf ein- bzw. ausgeschaltet. An ihrer Oberseite befindet sich ein Knopf, mit dem die Aufnahme gestartet bzw. gestoppt werden kann. Wir empfehlen jedoch stattdessen, wie bereits beschrieben, die Sprachsteuerung zu verwenden.

An der Unterseite der Kamera befindet sich die Halterung, über die die Kamera mit der Stativstange verschraubt wird. Dazu müssen die beiden gelochten Zungen wie auf den Fotos dargestellt herausgeklappt werden.

Die Kamera nimmt längstenfalls Videos auf, die etwa 11 Minuten lang sind. Längere Sequenzen werden automatisch auf mehrere Videos aufgeteilt.

Übertragen der Videos

Wie schon erwähnt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Deine Videos von der Kamera zu übertragen:

  1. Mit Hilfe der Quik App kannst Du die Videos auf Dein Smartphone übertragen. Voraussetzung ist, dass dieses genügend freien Speicherplatz hat. Die Videodateien können ziemlich groß sein, und die Übertragung dauert entsprechend lange.
  2. Alternativ kannst Du die Speicherkarte (eine microSD-Karte) auf der Kamera entnehmen, über einen Kartenleser an einen Rechner anschließen, die Videos auf den Rechner übertragen und die Karte anschließend wieder in die Kamera stecken.

Übertragen der Videos mit der GoPro Quik App

Grundlage dieser Beschreibung ist die Android-App. Beachte: Unter iOS kann die Bedienung der App anders sein.

Im Folgenden wird der Begriff “Device” verwendet. Dieses kann ein Smartphone oder ein Tablet sein. Es wird angenommen, dass die App initial eingerichtet worden ist – d.h. insbesondere, dass die App mit der Kamera verbunden wurde.

Zu beachten ist, dass immer wieder nervige Popups kommen, die den Benutzer verleiten sollen, einen GoPro-Cloud-Account anzulegen. Das bitte nicht machen, sondern die Popups wegklicken bzw. Schritte als Gast durchführen.

Im Menü ganz unten am Bildschirmrand sind die Punkte “Medien” und “GoPro” wichtig

Menüpunkt “GoPro”

Hier werden die Videos angezeigt, die sich noch auf der Kamera befinden. Du hast die Möglichkeit, Videos auf das Device herunterzuladen, aber auch zu löschen. Das Herunterladen kann je nach Anzahl und Größe der Videos länger dauern.

Menüpunkt “Medien”

Hier werden die Videos angezeigt, die sich auf dem Device befinden  (aber u. U. noch “in” der App und nicht in der Ordnerstruktur des Devices).

Am oberen Rand befinden sich die drei Reiter “App”, “Cloud” und “Smartphone” (falls man ein Smartphone benutzt):

  • “App” zeigt die Videos, die sich “in” der App befinden
  • “Cloud” ist für uns nicht relevant. Vermutlich sieht man hier Videos, die in die Cloud hochgeladen wurden.
  • “Smartphone” zeigt Fotos und Videos, die sich auf dem Device befinden.

Im Reiter “App” hast Du die Möglichkeit, Videos in der Ordnerstruktur des Devices abzuspeichern – falls Du Videos beispielsweise auf einen Rechner kopieren möchtest, um sie dort weiter zu bearbeiten. Dazu im Menü rechts oben auf den Weiterleiten-Pfeil klicken.

Saugnapf

Der (Doppel-)saugnapf hat verschiedene Einstellmöglichkeiten:

  • Die beiden Saugvorrichtungen lassen sich anwinkeln und damit an den Bootsrumpf anpassen. Viele unserer Boote haben auf der Rumpfoberseite einen nach oben zeigenden “Knick”. Die beiden Saugvorrichtungen sollten jeweils auf einer Seite dieses Knicks befestigt und zuvor entsprechend angewinkelt werden. Der Bootsrumpf muss trocken und sauber sein.
  • Oberhalb der beiden Saugvorrichtungen befinden sich verschiedene Gelenke. Damit kann die Stativstange (und damit natürlich auch die sich auf dieser befindende Kamera) ausgerichtet werden. Es ist wichtig, dass die Gelenke über die entsprechenden Schrauben fixiert werden, damit sich die Stellung der Stange nicht während des Ruderns ändert.

Die Saugvorrichtungen werden über die auf den Fotos sichtbaren Hebel auf dem Bootsrumpf fixiert. Zunächst werden die Hebel nach oben geklappt. Wenn sich die Saugvorrichtungen im richtigen Winkel an der richtigen Position befinden, werden die Hebel heruntergeklappt.

Die Gummis der Saugvorrichtungen werden beim Transport oder beim Lagern durch Schutzkappen vor Staub geschützt. Das bedeutet, dass Du diese Kappen vor dem Fixieren auf dem Bootsrumpf entfernen und nach dem Rudern wieder an den Saugvorrichtungen befestigen musst.

Teleskopstange

Die einzelnen Segmente der Stativ- bzw. Teleskopstange können ent- bzw. gesperrt werden, indem sie wie unten auf dem Schild sichtbar gegeneinander verdreht werden. Sind sie entsperrt, kann die Stange verlängert oder verkürzt werden.

Wichtig: Wenn Du die Stange auf die gewünschte Länge eingestellt hast, sperre die Segmente wieder, damit sich die Länge der Stange nicht während des Ruderns ändert.

Verschraubung

Die Stativstange hat an Ihrer Oberseite eine Vorrichtung, über die die Kamera über ihre bereits erwähnten ausgeklappten Zungen mit der Stange verschraubt wird.